Sushi mal anders

Regionaler Fisch in der Gastronomie

Karpfen-Maki und Lachsforellen-Nigiri – das schmeckt? Ziemlich fantastisch, wie die 15 Teilnehmer:innen des Praxis-Workshops „Forellicious Sushi“ bestätigen konnten. Nach einer Einführung zum Thema, wie ein nachhaltiger Fischgenuss in der Großküche aussehen kann, wurde in den Räumen des Haus der Kost gerollt, in Sojasauce getunkt (nur den Fisch, nicht den Reis!) und gemeinsam genossen. 
 
Lebensmitteltechnologe und Fisch-Profi Jürgen Schmid zeigte eindrücklich, wie groß die Palette an heimischen Spezialitäten ist, welche Feinheiten es zu beachten gibt und mit welchen Tricks sich weitgehend alles vom Fisch kreativ und schmackhaft einsetzen lässt. Das Resultat: Thunfisch, Lachs und Co. sind zwar lecker, aber die heimische Konkurrenz kann sich sehen lassen!

So geht nachhaltiges Sushi in der Großküche:

heimischer Fisch als Grundlage

saisonale Beilagen aus regionalem Anbau

Ganztierverwertung

Titelfoto: Heiko Küverling via Canva

Ismaninger Krauttag

Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe München und die Ortsgruppe Ismaning organisierten zusammen mit dem Münchner Ernährungsrat e.V. und Slow Food Deutschland e.V.  den ersten Ismaninger Krauttag.

Schmackhaftes Kraut in festlicher Atmosphäre

An einem sonnigen Samstag konnten die Besucher*innen sich auf dem Kraus Hof in Ismaning von vielen Angeboten rund ums Thema Kraut begeistern lassen. Während das Blasorchester “Boarisch Kraut” traditionelle Musik spielte und die Kinder mit Malen, Basteln und Bewegungsspielen beschäftigt waren, konnte man sich ganz in Ruhe über das Ismaninger Kraut informieren. Außerdem wurde an verschiedenen Stationen erklärt, wie man Kraut fermentiert oder anderweitig weiterverarbeitet. Das nötige Equipment für das Einlegen von Kraut und anderen Schmankerln konnte man auch direkt erwerben – oder direkt selbst Hand anlegen und das gehobelte Kraut unter fachkundiger Anleitung von Alexandra Dietl einlegen. Wem das zu anstrengende war, der konnte sich kiloweise Kraut maschinell hobeln lassen. Nach der körperlichen Arbeit gab es die Möglichkeit auf eine Stärkung beim Foodtruck mit bio-regionalen Köstlichkeiten. Ein weiteres Highlight für Klein und Groß war die Rundfahrt mit dem Traktor zum Krautfeld, wo Landwirt und Ismanings 2. Bürgermeister Max Kraus einen Einblick in die Besonderheiten der regionalen Spezialität gab.

Weltbestes “Ismaninger“ Kraut

Dieses besondere Kraut, das einst sogar bei der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet wurde, zeichnet sich seit Jahrhunderten mit einigen Alleinstellungsmerkmalen aus: Es ist nicht nur besonders groß, mit Köpfen bis zu 20 kg, es hat auch einen feinen süß-milden Geschmack. Dahinter steckt eine Menge mühsame Handarbeit, die über viele Generationen weitergegeben wurde. Die Samen für das Kraut zieht die Familie Kraus jedes Jahr aufs Neue im eigenen Garten hoch und pflanzt die Setzlinge dann einzeln auf die Ackerfläche, bis sie einige Zeit später händisch geerntet werden.

Die fleißigen Helfer zeigen den Star des Tages: Das Ismaninger Kraut
Susanne Kiehl und Anna Becker vom BUND Naturschutz am Krauthobel

Fotos: alegra kommunikation

Was isst Bayern?

Die Studie

Das Thema Ernährung ist bekanntlich ein weites Feld, auch und gerade in Bayern. Aber was genau kommt eigentlich auf die Teller, im Biergarten, der Betriebskantine oder in der eigenen Küche? Um Licht ins Dunkle der blau-weißen Speisekammern zu bringen, hat das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) im Auftrag des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus am letzten Montag die Ergebnisse einer repräsentativen Ernährungsstudie vorgestellt.
Dazu wurden 1.500 Personen im Alter von 18 – 75 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und ihre Daten zum Gesundheitsstatus erhoben.

Die Ergebnisse

Die Studienergebnisse zeigen einige positive Entwicklungen: es wird mehr Gemüse und weniger Fleisch und Wurst verzehrt als vor 20 Jahren. Auch besteht ein Bewusstsein dafür, welche Chance das eigene Essverhalten für unsere Gesundheit und unsere Umwelt bietet. Gefragt wurde zum Beispiel nach dem Kauf von bio-regionalen Lebensmitteln oder bei der Vermeidung von unnötiger Verpackung – hier gab über die Hälfte der Teilnehmer an, bereits aktiv zu sein.

Gleichzeitig wird deutlich, dass noch viel Luft nach oben bleibt: Die gemessenen Werte von Übergewicht und Diabetes Typ 2 sind zwei deutliche Indikatoren.

Weniger Fleisch & Wurst

Die befragten Frauen essen 70g, Männer 114g Fleisch und Wurst pro Tag. Das sind deutlich weniger Fleisch und vor allem Wurstwaren als bei der letzten Studie vor 20 Jahren. Dafür kommt heute mehr Gemüse, Nüsse und Samen auf den Tisch als 2003.

Wenig Vollkorn

Hülsenfrüchte und Vollkorn kommen bei den Befragten selten auf den Tisch. 15% der Männer und etwa 10% der Frauen erreichen die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.(DGE) empfohlenden Werte.

50% sind übergewichtig

Die Hälfte der Befragten sind übergewichtig, jeder 5. sogar stark. Das führt häufig zu chronischen Krankheiten wie Diabetes Typ 2 – deutschlandweit sind davon ca. 8 Millionen Menschen betroffen. Und das hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die persönliche Lebensqualität, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft: Die Behandlung von Diabetes belastet die Krankhenkassen mit etwa 39 Milliarden Euro – jedes Jahr (DDG, Stand 2022).

Und jetzt?

Die Studienergebnisse zeigen ein gemischtes Bild dazu, wie es um die Gesundheit der Menschen in Bayern steht. Und ein deutlicher Teil der Bevölkerung bleibt unbelichtet: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, ebenso wie Menschen in höherem Alter waren nicht Teil der Studie. Gerade sie sind oft besonders auf ein Angebot an gesundheitsförderlichen Speisen in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) angewiesen, etwa in Schulen, Kita oder Seniorenheimen. Insgesamt essen jeden Tag ca. 17 Millionen Menschen in Deutschland in Einrichtungen der AHV (Stand: 2024). Hier liegt also ein großes Potenzial für mehr Gesundheit und Nachhaltigkeit. Nutzen wir es!

Ansätze für die AHV:

Vollkorn & Hülsenfrüchte einsetzen

Frische Zutaten statt Zucker und Zusätze

Bio + regio + saisonale Lebensmittel einsetzen

Titelfoto: Heiko Küverling via Canva

Bayerisches Getreide – das heimische Superfood

Gesund und nachhaltig, einfach und vielfältig zu verarbeiten: Getreide bietet der Außer-Haus-Verpflegung viele Möglichkeiten, einen ausgewogenen Speiseplan unkompliziert umzusetzen. Wie genau das funktionieren kann, zeigte der Workshop zum „heimischen Superfood“.

Superfood für die Großküche: regionales Getreide

Gemahlen als Mehl oder als ganzes Korn in Risottos, Currys oder Milchreis: Getreide bietet viele Möglichkeiten für die Zubereitung und verleiht Gerichten einen besonderen Geschmack. Laut Empfehlungen der DGE trägt es wesentlich zu einem ausgewogenem Speiseplan bei. Und wenn es aus regionalem, möglichst ökologischen Anbau stammt, hat es außerdem viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit in der Ernährung.

Workshop: Überblick für Fachleute der Gastronomie

Die Veranstaltung am 24. April gab den Teilnehmenden einen Überblick zu den Getreidesorten und zeigte auf, wie sie erfolgreich in die Speisekarte integriert werden können. Die beiden Gastvorträge von Akteuren der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung zeigten außerdem den Weg von Getreide „vom Acker bis zum Teller“.

Welchen Mehrwert Getreidesorten für die Gesundheit von Mensch und Umwelt bieten, machte Bio-Landwirtin Bernadette Lex vom Biohof Lex bei Erding deutlich. Moritz Wiest, Gründer des Getreide-Verarbeitung Good Crop zeigte auf, welche Möglichkeiten Ready-to-eat-Produkte für die Außer-Haus-Verpflegung bieten. Beim anschließenden Live-Cooking konnten sich alle selbst vom Geschmack, der Vielfalt und unkomplizierten Zubereitung von Getreide überzeugen.

Empfehlungen für den Speiseplan

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

5 Portionen Getreide am Tag;
davon sollten mind. 1/3 Vollkornprodukte sein

Planetary Health Diet

Das Konzept „Planetary Health Diet“ verbindet bei den Empfehlungen die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit. Es werden ca. 230g Vollkorngetreide pro Tag empfohlen

Warum (bio-regionales) Getreide einsetzen?

Mehr-Wert für Ihren Betrieb, Ihre Gäste und die Region

einfach & vielfältig

Ready-to-Eat Lösungen müssen nicht gekühlt werden und können innerhalb von wenigen Minuten zubereitet werden

Getreide lässt sich in unterschiedlichster Art verarbeiten und kann als Beilage (z.B. regionaler Reis-Ersatz, als Hauptgang (z.B. Risotto) oder auch als Nachspeise überzeugen

gesund

Vollkorn hält länger satt, enthält mehr B-Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe

Getreide enthält außerdem wenig Fett, viele ungesättigte Fettsäuren und dient als Eiweißquelle

gut für Umwelt & Region

Manche Getreidesorten und Hülsenfrüchte können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen und tragen so zur Regeneration des Bodens bei

Regional und möglichst nachhaltig produzierte Lebensmittel tragen außerdem zu mehr Artenvielfalt bei & fördern regionale Arbeitsplätze

Weitere Informationen:

Präsentation „Superfood Getreide“

BUND Naturschutz, Projektstelle Ökologisch Essen

Präsentation „Getreide & Hülsenfrüchte, ready-to-eat“

Good Crop GmbH

Präsentation „Getreideanbau auf dem Biohof Lex“

Biohof Lex

Präsentation „Zukunftsfähige Speiseplanung mit heimischen Getreidesorten“

Naturland Zeichen GmbH

Lieferbetriebe aus der Region

Nicht nur Getreide, sondern auch Fleisch, Eier oder Bier: hier finden Sie Lieferanten für die Gastronomie in und um München.
Zur Übersichtskarte

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Naturland Zeichen GmbH durchgeführt.
Wir bedanken uns außerdem bei Bernadette Lex (Biohof Lex) und Markus Wiest (Good Crop GmbH).

Fotos: alegra kommunikation

So schmeckt München!

Regionale, nachhaltige Lebensmittel in der Gastronomie einsetzen: Zum Tag des offenen Rathauses 2024 wurde in der Münchner Rathauskantine die Speisekarte umgestellt. Herausgekommen ist ein genussvolles Menü – aus der Region, für die Region.

Bio-regionales Menü in der Rathauskantine

Am 11. Mai 2024 kamen in der Münchner Rathauskantine fast ausschließlich Lebensmittel aus dem Umkreis und aus ökologischer Landwirtschaft auf die Teller. Gemeinsam mit Kantinenpächter Jürgen Wiesenhofer, dem Münchner Ernährungsrat e.V. und weiteren Partner:innen stellte die Projektstelle Ökologisch Essen ein bio-regionales Menü mit traditionellen Schmankerln, vegetarischen und veganen Gerichten zusammen. Die Produkte wurden direkt von den Erzeuger:innen bezogen und in der Rathauskantine frisch zubereitet. So konnten die Gäste vom Salatbuffet über den Ochsenbraten bis zum Mohnkuchen die Vielfalt unserer Region genießen. Und die gut nachgefragte saure Lunge (Lüngerl) zeigt, wie auch die Ganztierverwertung in der Gastronomie gelingen kann.

Regionale Schmankerl nutzen

Münchnen und sein Umland haben auch in Sachen Kulinarik viel zu bieten. Ochsen auf dem Gut Karlshof, Salatvariationen am Obergrashof bei Dachau oder Champagner Roggen vom Gut Riem – rund um München stellen Traditionsunternehmen oder junge Startups hochwertige, regional und nachhaltig produzierte Lebensmittel bereit. In der Münchner Gastronomie landen sie bisher aber nur selten auf den Teller. Doch das geht auch anders.

So schmeckt München: Für die Region, die Natur und den Gast

Mit dem Projekt setzt sich die Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz dafür ein, das Potenzial der Gemeinschaftsverplegung für mehr Nachhaltigkeit zu nutzen. Denn eine Zusammenarbeit von Gastronomie und (bio-)Lieferbetrieben aus dem Umland unterstützt nicht nur den Erhalt bzw. den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten für Lebensmittel. Es bedeutet auch kürzere Lieferwege und damit mehr Frische und Transparenz für Gäste, mehr Tierwohl und weniger Emissionen durch den Transport. Und es ist nicht zuletzt auch eine Chance, Lebensmitteln wieder „ein Gesicht“ zu geben und Verbraucher:innen den Wert ihres Essens und ihrer Region näherzubringen.

Das Menü am 11. Mai in der Rathauskantine

Die Veranstaltung war der Auftakt des Projekts „So schmeckt München!“ und wurde in Kooperation mit Jürgen Wiesenhofer (apartment02), dem Münchner Ernährungsrat e.V., UNSER LAND und der Community Kitchen durchgeführt.

Logo Apartment 02
Logo Münchner Ernährungsrat
Logo Unser Land
Logo Community Kitchen

Weitere Informationen zum Projekt:

Lieferbetriebe aus der Region

Brot, Fleisch, Eier oder Bier: hier finden Sie Lieferanten für die Gastronomie in und um München.
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Flyer zur Veranstaltung

PDF zum Download

Fotos: alegra kommunikation

Küche trifft Region – Teil 4

Foto: alegra kommunikation

Eine neue Runde für die Vernetzung von Küche und Region: am 21. März 2024 trafen wieder regionale Lieferbetriebe mit Gastronomievertretern aus München zusammen. Das bewährte „Speed Dating“ Format bietet die Möglichkeit, schnell und unkompliziert neue Lieferbeziehungen aufzubauen und die Vielfalt der regionalen, ökologisch produzierten Lebensmittel sichtbar zu machen.

Das Projekt findet im Rahmen des Bio-Regio-Managements im Auftrag des Referats für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München statt. Es wird von Ecozept in Zusammenarbeit mit Bioland, Naturland und der Projektstelle Ökologisch Essen durchgeführt.

Urkunden für den Zertifikatslehrgang „Nachhaltige Gastronomie“

Foto: Alexander Scharf

Wir gratulieren: Ende November 2023 konnte die Projektstelle Ökologisch Essen dreizehn Gastronomen ihre Zertifikate zum erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs „Nachhaltige Gastronomie“ überreichen. Seniorenverpflegung, Betriebsrestaurant oder Café – die teilnehmenden Gastronomen zeigen, dass ihnen die Themen Umweltschutz und faires Miteinander auch „über den Tellerrand“ hinaus ein persönliches Anliegen sind.

In der Einführung durch Christian Hierneis (erster Vorsitzender des BUND Naturschutz in München), Julia Schmitt-Thiel (Stadtratsmitglied SPD/Volt) und Boris Schwartz (Stadtdirektor des Referat für Klima- und Umweltschutz) wurde die Bedeutung und Notwendigkeit des Lehrgangs klar: „Mit der Art unserer Ernährung können wir viel tun für Nachhaltigkeit, Artenschutz und Klima. Die Gastronomie ist hier nicht nur einer unserer wichtigsten Verbündeten, sondern kann Vorbild sein und Anregungen bieten. Sie kann zeigen, wie‘s geht.“, so Christian Hierneis.

Zeigen wie’s geht – das wollen die Absolventen, die im Anschluss ihre Zertifikate entgegen nehmen konnten. Obwohl die Gastronomie aktuell erheblichen Herausforderungen gegenübersteht setzen sie sich dafür ein, ihre Küchen auch in Sachen Naturschutz und Sozialstandards zukunftsfest zu machen. Manche Teilnehmenden können dabei schon auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen, dass sich Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen müssen. Doch auch für sie lieferte der Lehrgang neue Erkenntnisse: „Auch wenn man schon viel Nachhaltigkeit lebt, wie in meinem Betrieb, gibt es immer wieder neue Ansätze nachhaltiger zu werden, um sich zukunftsweisend aufzustellen.“, Christoph Sagwitz, stellv. Küchenleitung der Versicherungskammer Bayern.

Wir freuen uns sehr über das Interesse und die engagierte Teilnahme der Absolventen
und wünschen ihnen für die Umsetzung ihrer Pläne alles Gute!

Der Lehrgang wurde von der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz entwickelt und ist damit bundesweit der Erste, der von einer Umweltorganisation ausgerichtet wird. Dank der unermüdlichen Unterstützung durch Mona Fuchs (Stadtratsmitglied Die Grünen/ Rosa Liste) konnte die Weiterbildung mit der Finanzierung durch das Münchner Referat für Klima- und Umweltschutz für alle Teilnehmenden kostenfrei und unabhängig angeboten werden.

Die Inhalte sind praxisorientiert und reichen vom Einkauf über die Vermeidung von Speiseabfällen bis zur Gästekommunikation: in 5 Modulen erhalten die Gastronomen Hintergrundwissen rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Außer-Haus-Verpflegung sowie Einblicke in Betriebe, die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Der nächste Lehrgang findet voraussichtlich 2024/25 statt.

Hier finden Sie die Mitteilung zur Abschlussveranstaltung:

Küche trifft Region: auf in die dritte Runde

Foto: alegra kommunikation

Nachhaltig produzierte Lebensmittel aus der Region für die Münchner Gastronomie: das ist das Ziel der Veranstaltung „Küche trifft Region“. Hier treffen Küchenverantwortliche und regionale Bio-Lieferbetriebe in einem kurzweilligen Format zusammen. Im 5-Minuten Takt geht es beim „Speed-Dating“ von Tisch zu Tisch. So können sich die teilnehmenden Gastronomiebetriebe in kürzester Zeit ein umfassendes Bild von der Vielfalt des Angebots und den engagierten „Gesichtern hinter den Produkten“ machen.

„Speed-Dating“ einmal anders

Aufgrund der großen Nachfrage fand das „Speed-Dating“ am 16. November bereits zum dritten Mal statt. Diesmal trafen sich Küchen und Lieferbetriebe in den Räumen der Kantine im Technischen Rathaus. Nach einer Einführung durch die Kooperationspartner*innen stellten die 22 Lieferbetriebe ihre Produkte vor: zwischen Gemüse, Fleisch, Milchprodukten, Eiern und Getreide bis Kaffee konnten sich die Küchenverantwortlichen durch die Produktpalette probieren, Lieferkonditionen besprechen und Kontakte knüpfen. Die Resonanz der Teilnehmenden war erneut sehr positiv. Innerhalb kurzer Zeit konnten erste Anfragen aufgenommen werden.

Die Kooperationspartner*innen

Die Veranstaltungsreihe ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ecozept, Bioland, Naturland, Fibl und der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz in München. Sie wird im Auftrag der Stabsstelle Ernährungswende des Referat für Klima- & Umweltschutz durchgeführt.

Wir danken unseren Projektpartner*innen Ecozept, Bioland, Naturland und Fibl sowie der Stabsstelle Ernährungswende des RKU für die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung und freuen uns sehr über das Interesse und die rege Teilnahme!

Workshop zum nachhaltigen Fischgenuss in der Gastronomie

Foto: alegra kommunikation

Wie lässt sich Fischgenuss in der Gastronomie nachhaltiger gestalten?
 Dieser Frage ging die Projektstelle Ökologisch Essen am 14. November zusammen mit Naturland und etwa 20 Teilnehmenden im Betriebsrestaurant Agora der Linde AG nach.

Die Ausgangslage: Fisch ist nicht gleich Fisch

Fisch ist gesund, schmackhaft und ein Klassiker in der Gastronomie. Doch viele Fischarten sind in ihrem Bestand inzwischen stark bedroht. Karpfen oder Forelle können regionale und nachhaltige Alternativen sein, und sie überzeugen auch geschmacklich. Um dieses Potenzial zu nutzen, bot der Workshop einen theoretischen und praktischen Einblick in die Vorteile von regionaler Fischzucht und zeigte praxisorientierte Möglichkeiten auf, die Produkte erfolgreich in die Speisekarte aufzunehmen.

Ablauf des Workshops

Nach der gemeinsamen Begrüßung durch Susanne Kiehl und Anke Neumeier (Projektstelle Ökologisch Essen), Elisabeth Peters und Kristina Mayr (Naturland Zeichen GmbH) und Kurt Stümpfig (Head of Catering Service, Linde GmbH) referiere Jonathan Schleyken (Team Aquakultur & Fischerei, Naturland e.V.) über die globalen Rahmenbedingungen der Fischzucht und damit zusammenhängende Nachhaltigkeitsaspekte beim globalen Fischkonsum.

Von der Welt zurück nach Bayern ging es im Vortrag von Dr. Martin Oberle (LfL, Institut für Fischerei). Er ergänzte die Vortragsreihe mit einem Einblick in die regionale Karpfenteichwirtschaft und stellte heraus, welche Vorteile diese Form der Fischzucht für Umwelt und die Region, den Geschmack und die Kreativität der Gerichte bietet.

Im Praxisteil des Workshops stellte Fischwirtschaftsmeister Lars Müller in der Küche des Betriebsrestaurants dem Publikum die küchenfertige Zubereitung des Karpfens vor. Hier gab es wertvolle Tipps rund um Zerlegung, Entgrätung und Varianten der Verarbeitung. Außerdem wurde deutlich, wie sich weitgehend alle Teile des Tieres sinn- und geschmackvoll verwerten lassen.

In der anschließenden Pause wurden die vorbereiteten Gerichte einem kritischen Geschmackstest unterzogen: vom gefüllten Wrap bis zur gebackenen Haut konnten sich die Teilnehmenden selbst von der kulinarischen Vielfalt des Karpfens überzeugen.

Im letzten Teil der Veranstaltung stellte sich Herr Ralf Scheuermann als regionaler Bio-Karpfenerzeuger den Fragen von Moderation und Publikum. Als Beispiel dafür, wie die Aufnahme der Produkte in die Speisekarte gelingen kann, fasste Kurt Stümpfig die Geschichte und das Engagement des Agora Betriebsrestaurants zusammen. Abgerundet wurde der Abend von Kristina Mayr mit einem Impulsvortrag über die Ernährungsphysiologische Bedeutung von Fisch in einer nachhaltigen Speiseplanung.

Wir danken unserem Projektpartner Naturland Zeichen GmbH, den weiteren Referenten und Linde Agora für die erfolgreiche Durchführung des Workshops und freuen uns sehr über das Interesse und die rege Teilnahme!

Der BUND Naturschutz auf dem ökologischen Hoffest in Riem

Foto: Alexander Scharf

Bio-regionale Kulinarik trifft landwirtschaftliches Handwerk – am 21. Mai war die Projektstelle Ökologisch Essen mit dem BUND Naturschutz auf dem Riemer Hoffest vertreten. Auf unserem Stand konnten Kinder die Stationen auf dem Weg „vom Korn zum Brot“ entdecken – und am Ende verkosten. Vom Mühlrad und der Flockenquetsche über das Formen des eigenen Brotes mit Verzierung von verschiedenen Saaten bis zum Holzofen – hier durften alle selbst aktiv werden und nebenbei entdecken, welches Hand-Werk und welche Zutaten in der täglichen Frühstückssemmel stecken. Ein Angebot, das auf viele Interessenten stieß: über 200 Kinder nahmen über den Tag an dem Workshop teil.

Bei dem Stand der Ortsgruppe München Ost konnten sich Groß & Klein außerdem über das Leben und die Bedeutung von Wildbienen informieren und sich Tipps holen für das Anlegen von Biodiversitätsflächen.

Das Hoffest findet jährlich auf dem Städtischen Gut Riem statt. Neben frischen Köstlichkeiten aus der Umgebung, einem Mitmach-Stall und Infoständen zum ökologischen Landbau gibt es auch die Möglichkeit, traditionelle Handwerkskunst zu erleben.