Der BUND Naturschutz auf dem ökologischen Hoffest in Riem

Foto: Alexander Scharf

Bio-regionale Kulinarik trifft landwirtschaftliches Handwerk – am 21. Mai war die Projektstelle Ökologisch Essen mit dem BUND Naturschutz auf dem Riemer Hoffest vertreten. Auf unserem Stand konnten Kinder die Stationen auf dem Weg „vom Korn zum Brot“ entdecken – und am Ende verkosten. Vom Mühlrad und der Flockenquetsche über das Formen des eigenen Brotes mit Verzierung von verschiedenen Saaten bis zum Holzofen – hier durften alle selbst aktiv werden und nebenbei entdecken, welches Hand-Werk und welche Zutaten in der täglichen Frühstückssemmel stecken. Ein Angebot, das auf viele Interessenten stieß: über 200 Kinder nahmen über den Tag an dem Workshop teil.

Bei dem Stand der Ortsgruppe München Ost konnten sich Groß & Klein außerdem über das Leben und die Bedeutung von Wildbienen informieren und sich Tipps holen für das Anlegen von Biodiversitätsflächen.

Das Hoffest findet jährlich auf dem Städtischen Gut Riem statt. Neben frischen Köstlichkeiten aus der Umgebung, einem Mitmach-Stall und Infoständen zum ökologischen Landbau gibt es auch die Möglichkeit, traditionelle Handwerkskunst zu erleben.

Die Projektstelle übernimmt die Initiative „ZU TISCH – besser iss das“

Immer mehr Tischgäste interessieren sich für die Herkunft ihres Essens – und immer mehr Menschen möchten gerne wenn dann „gutes“ Fleisch in ihren Lieblingsrestaurants essen.
Das Projekt „ZU TISCH – besser iss das“ setzt genau hier an: es unterstützt die Individualgastronomie bei der Umsetzung dieser Trends. Mit einer Auftaktveranstaltung im März 2023 feierte die Projektstelle Ökologisch Essen die Übernahme und den Neustart des Projekts im Wirtshaus Xaver’s.

Bereits 2016 wurde die Initiative durch die BioStadt München und die Genussgemeinschaft Städter und Bauern ins Leben gerufen und übergangsweise durch Corona und interne Umstrukturierungen auf Eis gelegt.
In Kooperation mit der Stabsstelle Ernährungswende des Referats für Klima- und Umweltschutz (RKU) wurde „ZU TISCH“ wieder neu gestartet und die Projektstelle Ökologisch Essen als neue Leitung eingesetzt.

Tierische Bio-Produkte als Teilnahmebedingung

Um das gesetzte Ziel zu erreichen, vernetzt das Projekt engagierte Betriebe „von der Wiese bis zum Teller“ und unterstützt die Gastronomiebetriebe mit Beratung zur Umstellung und Bio-Zertifizierung, sowie bei der Kommunikation mit den Tischgästen.

Teilnahmebedingung für Gastronomiebetriebe ist das kontinuierliche Angebot von ein bis drei Gerichten mit tierischen Produkten in Bio-Qualität. Eine entscheidende Veränderung im Zuge des Neustarts ist die Ausweitung von ausschließlich Fleisch auf alle tierischen Produkte.
Die Teilnahme ist kostenfrei und jederzeit möglich – kontaktieren Sie uns gerne über zutisch@bn-muenchen.de für weitere Informationen!

Die derzeit knapp 30 Mitglieder aus Produktion, Verarbeitung und Gastronomie sind vielseitig und reichen von traditionellen Wirtshäusern und Restaurants mit internationaler Küche über Foodtrucks und Cafés bis zu Wiesnzelten. Die derzeitige Auflistung der Teilnehmenden finden Sie hier.

Workshops, Exkursionen, Tastings und was das (Gastro-)Herz begehrt

Die Auftaktveranstaltung zum Neustart fand im März 2023 im Xaver’s statt. In den nächsten Monaten organisiert die Projektleitung unter anderem Workshops, Exkursionen, Netzwerkabende und Verköstigungen für die Teilnehmenden und unterstützt deren Arbeit auch durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Wir freuen uns sehr, das Projekt im Rahmen der Projektstelle Ökologisch Essen weiter fortzuführen und danken dem Referat für Klima- und Umweltschutz für die Unterstützung.

Kontakt: Anke Neumeier

Eindrücke von der Auftaktveranstaltung im Xaver’s:

29.11.2022 – Bohnen, Linsen, Erbsen & Co. – Leguminosen Workshop

Foto: BN

Am 29. November 2022 lud die Projektstelle Ökologisch Essen zu einem Leguminosen-Workshop im Gube20 Kulturessraum in Moosach ein. Rund 23 Teilnehmende erfuhren dabei alles rund um den Anbau und die Verwendung von verschiedenen Hülsenfrüchten, wie Bohnen, Linsen, Erbsen & Co.

Hülsenfrüchte werden in der Fachsprache auch als Leguminosen bezeichnet. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sie in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien eingehen. So können Leguminosen den Boden mit Stickstoff anreichern und leisten einen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit. Deshalb werden sie in der Landwirtschaft für die Düngung geschätzt. Wegen ihrem hohem Eiweißgehalt sind sie sowohl für die Tierfütterung als auch für die menschlichen Ernährung wichtig. Leguminosen sind also wirklich „unterschätzte Kraftpakete“, denn sie haben einen Vielfachnutzen: Für den Boden, für die Landwirtschaft sowie für uns als Endverbrauchende. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen werden zunehmend interessanter für die Individualgastronomie wie auch für Betriebskantinen. Als „kulinarische Highlights“ finden sie immer mehr Eingang in die vegane und vegetarische Küche.

Im Rahmen des Workshops konnten die Teilnehmenden verschiedene Gerichte aus Hülsenfrüchten verkosten, die Dominik Klier, der Inhaber von Caspar Plautz am Viktualienmarkt, direkt vor Ort frisch zubereitete und anrichtete. Dabei erklärte er auch bei jedem Gericht kurz, welche Zutaten er dafür verwendet hat und worin der Trick bei der Zubereitung besteht. Die vielen kleinen, köstlichen und kreativen Kostproben haben den „Leguminosen-Nachmittag“ nicht nur kulinarisch aufgelockert, sondern auch sehr anschaulich gemacht.

Nebenbei informierte Carola Zellner vom Naturland LeguNet über die Arbeit des Leguminosen-Netzwerks. Margit Pesch von Unser Land stellte Hülsenfrüchte aus dem Sortiment vor und berichtete von den Herausforderungen, die mit Anbau und Vermarktung von bspw. Linsen einhergehen. Die Landwirtin Bernadette Lex vom Biohof Lex erzählte sehr praxisnah und bodenständig von ihrer alltäglichen Arbeit mit Hülsenfrüchten, die auf den Feldern des Familienbetriebs im Münchner Umland angebaut werden. Die drei qualifizierten Referentinnen bereicherten den Workshop mit ihren theoretischen wie auch praktischen Einblicken in die „Welt der Leguminosen“. Dafür an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für das große Engagement der Referierenden sowie an alle Beteiligten!   

Leguminosen bieten insbesondere in Zeiten der Klimakrise eine große Chance, sich nicht nur klimafreundlich und nachhaltig, sondern auch gesund und regional zu ernähren. Dominik Klier, seit kurzem auch Mitglied der Slow Food Chef Alliance Deutschland, zeigte, wie man aus unterschiedlichsten Hülsenfrüchten mit Leichtigkeit und Raffinesse köstliche Gerichte zaubern kann. Der Workshop lebte von der Diversität der Teilnehmenden, die als Küchenleitungen, Landwirte, Lieferanten und interessierte Privatpersonen unterschiedlichste Hintergründe mitbrachten und vereinten. Die Veranstaltung wurde durch das Referat für Klima- und Umweltschutz der Stadt München finanziell gefördert und von der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz in München organisiert. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern und allen Teilnehmenden für diesen gelungenen und inspirierenden Workshop und freuen uns schon jetzt auf eine Wiederholung. Nächstes Mal vielleicht à la Caspar Plautz mit alten Kartoffelsorten in kunterbunten Variationen?!

10.10. – 21.10.2022 – Bio-Aktionswochen in Münchner Kantinen

Foto: alegra kommunikation

Zehn Münchner Kantinen tischten vom 10. – 21. Oktober 2022 täglich ein Bio-Menü für ihre Tischgäste auf, um zu zeigen: Mitarbeiterverpflegung geht sowohl gesund als auch nachhaltig!

Die Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz in Münchens organisiert jährlich die Bio-Aktionswochen, um ein starkes Zeichen für den ökologischen Landbau und Nachhaltigkeit in der Betriebsgastronomie zu setzen. Während der zwei Wochen boten alle teilnehmenden Betriebsrestaurants täglich ein wechselndes Gericht in Bio-Qualität an. Und auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt: Die Nachfrage nach gesundem und umweltfreundlichen Essen bleibt konstant.

Krumme Karotten als Konversationsstarter

Die Bio-Aktionswochen wurden mit Infoständen vor Ort begleitet, wo die Tischgäste saisonale und regionale Ökoprodukte verköstigen konnten. Viel Aufmerksamkeit erregte dabei das krumme Obst und Gemüse vom Bio-Lieferanten Querfeld. Das unkonventionell aussehende Gemüse findet meistens nur den Weg vom Feld in die Tonne, da der Handel diese nicht an Endverbraucher weitergeben kann. Aber auch weitere Partner, wie EPOS oder Ökoring versorgten die Tischgäste mit genussvollen Probierhappen und Naturland nutze die Gelegenheit, um über nachhaltigen Fisch und fair gehandelte Bio-Produkte aufzuklären. Höhepunkt für viele war das Kantinen-übergreifende Bio-Gewinnspiel, wo Gäste für ihr Feedback zum Essen die Möglichkeit erhielten, einen 100-€-Gutschein beim Bio-Restaurant Klinglwirt oder 50-€-Gutscheine bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten zu gewinnen.

Ernährung und Klimaschutz gehören zusammen

Aktuell richtet sich in Sachen Klimaschutz das Hauptaugenmerk zwar auf die Energieversorgung, doch auch die Art und Weise, wie wir uns ernähren, kann wesentlich zum Schutz des Klimas beitragen. Bio-regionale Speisen überzeugen da mit einem besseren CO2-Fußabdruck. Sie sind weder von Gas-intensiven Kunstdüngern abhängig, noch müssen sie lange Transportstrecken hinter sich bringen. Außerdem fördern biologisch erzeugte Speisen sogar unsere Artenvielfalt, da sie auf viele Pestizide verzichten und die Böden der Ökofelder mit Pflanzenkulturen aufgebessert werden.

Münchner Betriebsrestaurants schätzen die Aktionswochen

An den Bio-Aktionswochen nahmen in diesem Jahr folgende Unternehmen teil: Allianz One Business Solutions GmbH, Food & more GmbH (UniCredit Bank AG / HypoVereinsbank), IWL gGmbH (iwentcasino), Linde GmbH (Engineering Division), MAN Truck & Bus AG, MTU Aero Engines AG, Studentenwerk München, Versicherungskammer Bayern und die Kantine im Kreisverwaltungsreferat. Die Bio-Aktionswochen zeigen, dass Bio auch im großen Maßstab funktioniert. Auch sind viele der teilnehmenden Betriebe bereits seit dem Anfangsjahr 2011 durchgehend mit dabei.

13.10.2022 – Presse-Event zu den Bio-Aktionswochen 2022 in der KVR-Kantine

Von links: Dr. Rudolf Nützel, Mona Fuchs, Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller Gradl und Julia Schmitt-Thiel (Foto: Martin von Creytz)

Zehn Münchner Kantinen tischten während den Bio-Aktionswochen, die seit letzten Montag (10.10.2022) stattfinden, täglich ein Bio-Menü für ihre Tischgäste auf: Von Allianz über LINDE bis hin zu städtischen Kantinen sind dabei unterschiedlichste Kantinenformen vertreten. Auch die KVR-Kantine öffnete als Teil der Aktionswochen die Türen. Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl, der Pächter der KVR-Kantine Jens Riedel und der BUND Naturschutz (BN) München luden am Donnerstag (13.10.2022) gemeinsam zu einer Presse-Konferenz ein, um zu zeigen wie eine gesunde, schmackhafte und gleichzeitig nachhaltige Mitarbeiter:innenverpflegung in einer Kantine möglich ist.

Die BN-Ausstellung zur Hühnerhaltung zeigte einen anschaulichen Vergleich zwischen konventioneller und ökologischer Haltung der Tiere. Besonders thematisiert wurde in diesem Jahr die Problematik der Lebensmittelverschwendung. So konnten die Teilnehmenden selbst aktiv werden und für einen leckeren Smoothie aus verschiedenem Obst und Gemüse auf dem Smoothie-Bike strampeln. Auch waren die Stadträtinnen Julia Schmitt-Thiel (SPD) und Mona Fuchs (Grüne) vor Ort und sprachen ein paar Worte. Die Münchner Abendzeitung veröffentlichte einen Artikel über die Veranstaltung.

Durch unsere Infostände mit Ausstellungen, Info-Materialien und Kostproben sowie durch ein Gewinnspiel in den teilnehmenden Kantinen erhöhen wir die Aufmerksamkeit und informieren die Tischgäste zusätzlich.

Mit den Bio-Aktionswochen setzen wir ein starkes Zeichen für den ökologischen Landbau und Nachhaltigkeit in der Betriebsgastronomie und zeigen, dass Bio auch in großem Maßstab funktioniert. Viele der teilnehmenden Betriebe sind seit dem Anfangsjahr 2011 durchgehend mit dabei. Mehr Informationen rund um die Bio-Aktionswochen und zu den zehn teilnehmenden Kantinen finden Sie hier.

Lesen Sie hier die gesamte Pressemitteilung zu den Bio-Aktionswochen 2022.

22.06.2022 – „Landwirtschaft, Ernährung und Zukunft“-Vortrag bei den ver.di-Senior*innen

Foto: ver.di Senior*innen

Am 22. Juni waren Susanne Kiehl und Anke Neumeier als Referentinnen bei den ver.di-Senior*innen eingeladen. Unter dem Thema „Landwirtschaft, Ernährung und Zukunft“ informierte die Projektstelle Ökologisch Essen, wie das Klima und unsere Ernährung zusammenhängen und diskutierten zusammen mit den Teilnehmenden, wie mehr Nachhaltigkeit gelingen kann.

Klima und Essen, ein brandaktuelles Thema, das derzeit viele beschäftigt, auch die ver.di-Senior*innen in München. Wie wirkt sich unser Ernährungsstil auf das Klima aus? Wie können wir uns klimafreundlicher ernähren? Wie kann ich mich selbst engagieren und die Ernährungswende aktiv mitgestalten?

Die Referentinnen Anke Neumeier und Susanne Kiehl erläuterten im Laufe des Vortrags Problemfelder unseres derzeitigen Ernährungssystems und zeigten auch mögliche Lösungswege auf. Das Publikum war sehr interessiert an der Thematik und stellte mehrere Rückfragen zu den vorgetragenen Inhalten. So wurde am Ende der Präsentation engagiert diskutiert und ein Bio-Nebenerwerbslandwirt aus der Gruppe berichtete von seinen Erfahrungen.

Eine gemeinsame Schlussfolgerung der Veranstaltung war, dass die „Verbraucher allein es nicht richten können“, weil Bio für viele nicht leistbar ist. Um eine Veränderung zu erreichen braucht es also nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Politik muss in die Verantwortung gezogen werden. Nur so is(s)t die Zukunft klimafreundlich!