Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) Kreisgruppe München und der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) haben im November 2022 eine gemeinsame Initiative zur Reduzierung von Speiseresten in Jugendherbergen gestartet.
Das Pilotprojekt wird zunächst in den fünf teilnehmenden Jugendherbergen umgesetzt und soll mittelfristig die Speisereste deutlich verringern. Das DJH führt damit sein im Jahr 2016 eingeführtes nachhaltiges Unternehmenskonzept konsequent fort. Bei Lebensmitteln kommt auch ein moralischer Aspekt hinzu: Denn die Speisen und Getränke, die in den Häusern des DJH als Reste im Müll landen, könnten zusätzlich viele Menschen ernähren. Außerdem sind die Folgen für das Klima enorm. Deshalb ist es das Ziel des Pilotprojekts, möglichst wenig Speisereste zu produzieren und so zu einem respektvollen Umgang mit Lebensmitteln beizutragen. Denn nur so werden wir dann wirklich alle „glücklich“ kochen und essen. Und das vollkommen „rest(e)los“!
Mehr Bewusstsein für LEBENs-Mittel schaffen
Wussten Sie, dass in Deutschland rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel in der Tonne landen!? Auch in den derzeit 52 Jugendherbergen in Bayern fallen jedes Jahr große Mengen an Speiseresten an. Sie entstehen zum einen bei der Zubereitung in den Küchen und zum anderen bei den Gästen während den Mahlzeiten. Diese Speisereste müssen dann aufwändig entsorgt werden, obwohl sie teilweise sogar noch zu verwenden wären. Durch das Pilotprojekt „Rest(e)los glücklich“ kann dieser „Irrsinn“ in Zukunft hoffentlich vermieden werden.
Wussten Sie außerdem, dass bereits nur das Messen von Essensresten in den meisten Küchen zu einer automatischen Abfallreduzierung führt? Das mag zunächst erstaunlich erscheinen, aber dieser Vorgang führt das gesamte Ausmaß der „Lebensmittelverschwendung“ direkt vor Augen. Die DJH-Küchenteams suchen darüber hinaus gezielt nach Möglichkeiten, Essensreste einzusparen. Dabei nehmen sie auch ihre Tischgäste mit, indem sie deren Umweltbewusstsein stärken.
Speisereste messen für mehr Nachhaltigkeit und mehr Klimaschutz
In einem ersten Schritt wiegen und dokumentieren fünf ausgewählte Jugendherbergen die Speiserestemengen über mehrere Wochen. Danach wird untersucht, in welchen Verpflegungsbereichen besonders große Speiserestemengen entstehen und ob sich diese auf bestimmte Verpflegungsformen wie bspw. Selbstbedienungsbuffets oder auch auf gewisse Rezepturen zurückführen lassen. Im nächsten Schritt werden die Küchenabläufe wie auch die Essensangebote entsprechend nachgebessert und angepasst. Das Pilotprojekt in den bayerischen Jugendherbergen soll bis Ende 2023 laufen. Anschließend werden die Ergebnisse veröffentlicht und in das verbandseigene Qualitätsmanagement integriert. Dadurch werden diese dann in allen Jugendherbergen in Bayern umgesetzt.