Bio-Fleisch aus kleinbäuerlicher Weidehaltung

Bild von Sonja Herpich Bioland

Der Bio-Bauer Florian Reiter hat zusammen mit einigen anderen Biobauern ein neues Konzept in der Tierhaltung entwickelt, das sowohl ein artgerechtes Leben der Tiere ermöglicht, als auch ökonomisch stabil ist. Wie das funktioniert und was das Fleisch dieser Rassen so besonders macht, hat er in einer Veranstaltung zusammen mit der Projektstelle Ökologisch Essen und Landeshauptstadt München am 29. Januar 2021 in der Ratshauskantine vorgestellt.

Mehr als 80 Münchner Besucher waren vor Ort, um sich über das Fleisch aus Weidehaltung vom Chiemgauhof Locking zu informieren. Die Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz hatte dazu zusammen mit der Landeshauptstadt München in die Rathauskantine eingeladen.

Zweinutzungshühner anstatt des Kükenschredderns

Beim Zweinutzungshuhn der Rasse „les Bleues“ können Landwirte beide Geschwisterküken groß ziehen. Das ist möglich, weil diese Rasse sowohl eine gute Legeleistung als auch eine gute Mastleistung haben. Im Gegensatz dazu trimmt die konventionelle Züchtung Legehennen nur darauf, eine möglichst gute Legeleistung zu haben. Als Masthähnchen können diese Rassen dagegen nicht genutzt werden, weshalb die männlichen Küken nach dem Schlüpfen getötet werden. Florian Reiter setzt dagegen auf ein anderes Konzept: eine würdevolle und auch artegerechte Tierhaltung steht bei ihm im Vordergrund. Auf seinem Hof dürfen die Hühner langsam und damit artgerecht wachsen und haben viel Auslauf im Freien. Ebenso haben die Schweine Auslauf und Bewegung auf der Weide und werden mit hofeigenem Futter zugefüttert.

Weidehaltung verfeinert den Fleisch-Geschmack

Bei Kostproben konnten die Teilnehmerinnen sich von der außergewöhnlich guten Qualität des Fleisches überzeugen. Kurt Stümpfig, Leiter der Linde Gastronomie und Jürgen Wiesenhofer, Pächter der Rathauskantine hatten mit ihrem Team verschiedene Gerichten zubereitet und damit die anwesenden Teilnehmern von der hervorragenden Qualität des Fleischen beeindruckt. Neben Florian Reiter gaben drei weitere erfahrene Praktiker einen Einblick wie in ihren Betrieben regionales Bio-Fleisch erfolgreich wirtschaftlich eingesetzt wird: So berichteten Josephine Wichmann, Food & Beverage Managerin Gastronomie BMW, Kurt Stümpfig; Leiter Gastronomie Linde AG Engineering Division und Hubert Bittl, Leiter Mitarbeiter Casino Versicherungskammer Bayern über ihre positiven Erfahrungen mit dem artgerechten Fleisch.