Nose to Tail: Betriebsbesichtigung bei Tagwerk und dem Daschinger Hof

Nose-to-Tail: Vom Stall bis zur Küche – ganzheitlich gedacht

Wie gelingt eine nachhaltige Fleischverarbeitung, bei der das ganze Tier geschätzt und verwertet wird? Dieser Frage sind wir bei unserer Exkursion zur Tagwerk Bio-Metzgerei in Langenbach und zum Daschinger Hof im Freisinger Moos nachgegangen.

Tagwerk Bio-Metzgerei

Bei der Führung durch die gläserne Metzgerei gab uns Jürgen Weig, Metzgermeister und Betriebsleiter, spannende Einblicke in die Philosophie der Metzgerei und Ganztierverwertung: Eigene Schlachtung, schlachtwarme Verarbeitung und 100 % Natur – ohne Zusatzstoffe. Die Tagwerk Bio-Metzgerei zeigt eindrucksvoll, wie bäuerlich-handwerkliche Qualität, Tierwohl und Transparenz zusammengehen.

Jürgen Weig führt die Gruppe durch die gläserne Metzgerei Fotos: Anna Becker BN

Familie Kratzer vom Daschinger Hof

Weiter ging es zum Daschinger Hof, wo uns Lorenz Kratzer und sein Sohn Tobias ihren Betrieb vorstellten. Die Mutterkuhhaltung im Freisinger Moos ist Teil eines besonderen Beweidungskonzepts, das gemeinsam mit dem BUND Naturschutz entwickelt wurde. Die Kühe sind so lange es geht auf der Weide. Im Stall des Hofes sind in der kalten Jahreszeit maximal 36 Tiere untergebracht, die sehr viel Platz haben. Auf der gleichen Fläche könnte ein konventioneller Betrieb bis zu 100 Kühe halten.

Die Kratzers beliefern seit Jahren erfolgreich Betriebsrestaurants in München mit Fleisch vom „Freisinger Moos Weide-Rind“ – dank direkter Beziehungen, fairer Preise und klarer Werte.

Zum Abschluss des Tages wurde bei einer gemeinsamen Brotzeit deutlich: Nachhaltige Fleischverarbeitung braucht engagierte Erzeuger, transparente Verarbeitung – und Küchen, die bereit sind, über das Filet hinauszudenken.

Lorenz und Tobias Kratzer zeigen der Gruppe den Daschinger Hof und die riesige Weide der Mutterkuh Herde. Wer entdeckt die Kühe am Ende der Weide? Fotos: Anna Becker BN

Kontakt

Tagwerk Bio-Metzgerei
Niederhummel 10
85416 Langenbach
https://www.tagwerkbiometzgerei.de/
Tel.: 08761 / 724 73 55
Mail: info@tagwerkbiometzgerei.de

Daschinger Hof – Familie Kratzer
Lageltshausen 2
85354 Freising
Mail: lorenz.kratzer@web.de

Ismaninger Krauttag

Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe München und die Ortsgruppe Ismaning organisierten zusammen mit dem Münchner Ernährungsrat e.V. und Slow Food Deutschland e.V.  den ersten Ismaninger Krauttag.

Schmackhaftes Kraut in festlicher Atmosphäre

An einem sonnigen Samstag konnten die Besucher*innen sich auf dem Kraus Hof in Ismaning von vielen Angeboten rund ums Thema Kraut begeistern lassen. Während das Blasorchester “Boarisch Kraut” traditionelle Musik spielte und die Kinder mit Malen, Basteln und Bewegungsspielen beschäftigt waren, konnte man sich ganz in Ruhe über das Ismaninger Kraut informieren. Außerdem wurde an verschiedenen Stationen erklärt, wie man Kraut fermentiert oder anderweitig weiterverarbeitet. Das nötige Equipment für das Einlegen von Kraut und anderen Schmankerln konnte man auch direkt erwerben – oder direkt selbst Hand anlegen und das gehobelte Kraut unter fachkundiger Anleitung von Alexandra Dietl einlegen. Wem das zu anstrengende war, der konnte sich kiloweise Kraut maschinell hobeln lassen. Nach der körperlichen Arbeit gab es die Möglichkeit auf eine Stärkung beim Foodtruck mit bio-regionalen Köstlichkeiten. Ein weiteres Highlight für Klein und Groß war die Rundfahrt mit dem Traktor zum Krautfeld, wo Landwirt und Ismanings 2. Bürgermeister Max Kraus einen Einblick in die Besonderheiten der regionalen Spezialität gab.

Weltbestes “Ismaninger“ Kraut

Dieses besondere Kraut, das einst sogar bei der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet wurde, zeichnet sich seit Jahrhunderten mit einigen Alleinstellungsmerkmalen aus: Es ist nicht nur besonders groß, mit Köpfen bis zu 20 kg, es hat auch einen feinen süß-milden Geschmack. Dahinter steckt eine Menge mühsame Handarbeit, die über viele Generationen weitergegeben wurde. Die Samen für das Kraut zieht die Familie Kraus jedes Jahr aufs Neue im eigenen Garten hoch und pflanzt die Setzlinge dann einzeln auf die Ackerfläche, bis sie einige Zeit später händisch geerntet werden.

Die fleißigen Helfer zeigen den Star des Tages: Das Ismaninger Kraut
Susanne Kiehl und Anna Becker vom BUND Naturschutz am Krauthobel

Fotos: alegra kommunikation