Veranstaltungsberichte

04.05.2022 – Der BruderOx – vom Maul zum Schwanz

Foto: BN

Am 04. Mai veranstaltete die Projektstelle Ökologisch Essen ein Workshop zur Ganztierverwertung für die Gastronomie. 20 Teilnehmende erfuhren dabei alles rund um das Thema „Nose to Tail“ und das Projekt BruderOx, bei dem Ochsen aus der Milchwirtschaft ein artgerechtes Leben gegeben werden soll.

„Nose to Tail“ ist der neue & alte Trend, bei dem ein Tier komplett verwertet wird. Selbst derzeit weniger beliebte Teile werden dabei mit etwas Raffinesse zu einem kulinarischen Highlight. Sowohl für die Gastronomie, als auch für Betriebskantinen ist das Thema interessant, da dadurch spannende, neue Gerichte, aber auch enge wirtschaftliche Partnerschaften zwischen Gastronomen und Landwirten aufgebaut werden können.

Im Rahmen des Workshops verkosteten wir das Bio-Fleisch aus dem Projekt „BruderOx“ der Ökomodellregion Paartal, welches uns vom Dachauer Biobauerndienst geliefert wurde. Dabei wurde klar dargestellt wie Fleisch und Milch zusammenhängen und wie wichtig es ist, auch Absatzmarkt für Ochsen zu generieren – besonders in der Bio-Branche. Denn viele männliche Kälber aus der Milchproduktion werden weiterhin als „Abfallprodukt“ gesehen und müssen für Ramschpreise verkauft werden. Sie können daher nicht in der Wertschöpfungskette bleiben. Nebenbei produziert unsere Milchproduktion jedoch weiterhin am laufenden Band Kälbchen. Das Ziel des Projekts „BruderOx“ ist daher, auch den männlichen Kälbchen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, zum Beispiel als Ochsen mit anschließender Fleischverwertung.

Hier bietet die Ganztierverwertung eine ganz besondere Chance, Ochsenfleisch wieder verstärkt zu nutzen. Unser Referent der Bio-Mentor Hubert Bittl stellte vor, wie er als Küchenleitung der Versicherungskammer Bayern bereits seit Jahren die Ganztierverwertung bei sich umsetzt. Die Diskussionen lebten durch die Teilnehmenden der unterschiedlichsten Hintergründe auf, bei welchen von Küchen- und Hotelleitungen bis hin zu Lieferanten und Landwirtinnen alle vertreten waren. Der Workshop wurde durch das Referat für Klima- und Umweltschutz der Stadt München mitfinanziert und durch die Projektstelle Ökologisch Essen organisiert. Wir bedanken und herzlich bei unseren Kooperationspartnern und den Teilnehmern für den gelungenen Workshop und freuen uns auf eine Wiederholung. Nächstes Mal vielleicht mit einem Bruder-Zicklein?!

27.04.2022 – Catering in BIO? Na LOGISCH!

Foto: BN

Am 27. April organisierte die Projektstelle Ökologisch Essen zusammen mit der Biostadt München einen Workshop zu Bio-Catering für die städtischen Einrichtungen. Zusammen beleuchteten wir die zukünftigen Anforderungen an Cateringfirmen, Erfahrungsberichte eines Best-Practice-Beispiels, Bio-Lieferantenstruktur oder die Bio-Zertifizierung.

Wir haben uns sehr gefreut, für den Workshop die erfahrene und bekannte Frau Carola Petrone vom Il Cielo Catering zu gewinnen, die für uns ein Bio-Catering ausgerichtet hat und dabei ihre Erfahrungen und Tipps zur Bio-Einführung inklusive Kalkulation geteilt hat. Bei der Verkostung haben sich die Teilnehmende davon überzeugen können, dass Bio ganz klar besser schmeckt.
Astrid Engel von der Biostadt München gab uns eine Übersicht, was sich durch die neuen Stadtratsbeschlüsse im städtischen Catering verändern wird. Sebastian Funk, Geschäftsführer des Bio-Großhändlers EPOS Bio Partner Süd hat uns regionale Bio-Lieferstrukturen und den Bio-Großhandel näher gebracht, während Günter Blodig von ABCERT den Prozess einer Bio-Zertifizierung für die Gastronomie beleuchtete.

Es gab es genug Raum und Zeit um sich untereinander zu vernetzen und Fragen rund um Bio zu adressieren, und auch bestimmte Gedanken zu diskutieren. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern und Teilnehmenden für diesen tollen Workshop!

Derzeit wird ein zweiter Teil im Herbst 2022 geplant. Bei Interesse zur Teilnahme, melden Sie sich gerne bereits vorab!

Hier geht es zum Programm.

04.05.2022 – Soziale Öko-Wiesn anstelle einer „Hendlsauerei“

Foto: BN

Als Teil des Bündnisses zur Aktion „Hendlsauerei – the dark side of the Wiesn“ waren wir letzte Woche am Marienplatz um dort über die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Oktoberfests und anderer Münchner Großveranstaltungen aufzuklären.

Grundlage war ein Forderungskatalog, der am 04. Mai Politikern des Münchner Stadtrats übergeben wurden. Die BUND Naturschutz Kreisgruppe München war natürlich als Unterstützerin mit dabei. Ziel ist die Wiesn rundum nachhaltiger zu gestalten, die Klimaneutralität der Stadt einzuhalten und die regionale Vernetzung zwischen Wirten, Landwirten, Politikern und Bürgern.

Vom 03.05.2022 bis zum 05.05.2022 fand am Marienplatz die Aktion „Hendlsauerei – The Dark Side of the Wiesn“ von der Münchner Initiative Nachhaltigkeit statt und wird von uns und mehr als 30 weiteren Vereinen unterstützt. Das Forderung des Aktionsbündnisses ist, dass Produkte wie Hendl auf der Wiesn biologisch, regional, saisonal und fair sein sollen, damit die Klimaziele der Stadt München auch tatsächlich eingehalten werden können.

Wir fordern gute Bedingungen für die Tiere, die auf der Wiesn verkauft werden. Jedes Jahr werden etwas mehr als eine halbe Million Hendl auf dem Oktoberfest verspeist, die hauptsächlich aus der intensiven Tierhaltung stammen. Das ist nicht nur schlimm für die Tiere, sondern auch für die Umwelt und damit für unsere Zukunft. Wir fordern daher, dass die Wiesn und andere Münchner Großveranstaltungen umweltfreundlicher und klimaneutral werden.

Dafür muss unser Fleischkonsum geringer werden, weil der Verbrauch von Fleisch so enorm ist, sodass wir die Ressourcen unseres Planten zu stark ausnutzen. Große Flächen der Regenwälder werden für den Sojaanbau abgeholzt, wovon die Ernte zum Großteil für die Fütterung von Nutztieren verwendet wird. Dabei werden große Mengen an CO2 freigesetzt, das vorher lange und sicher in Bäumen, Böden und anderen Pflanzen der Regenwälder gespeichert war.

Wir haben mit einem Kunstobjekt und Infostand, Passanten auf die Missstände hingewiesen. Mit Politikern, der Presse und Unterstützende waren wir am 04. Mai vor Ort um die Forderungen an den Stadtrat zu übergeben.

Damit München die Klimaneutralität bis 2035 erreichen kann, muss mehr getan werden. Innerhalb von zwei Wochen emittiert das Oktoberfest so viel CO2 wie eine Großstadt! Es wird also höchste Zeit, dass sich etwas ändert. Hier gilt das Motto: Genuss und Gaudi zum Wohl aller!

Hier finden Sie mehr Informationen zu den Forderungen und zur Aktion selbst.

22.01.2022 – Wir haben es satt DEMO

Foto: Kampagne Meine Landwirtschaft

Unser Beitrag zur „Wir haben es satt DEMO“ in Berlin – #StaffelLauch

Staffellauch für die Agrarwende – wir haben Agrarindustrie satt! Die Pestizideinsätze sind weltweit so hoch wie nie zuvor. Wir haben ein furchtbares Insektensterben in Deutschland und ganz nebenbei gehen auch noch unsere Landwirt*innen pleite – während Großbetriebe Rekordumsätze machen. Da stimmt doch etwas nicht?!Wir haben es auf jeden Fall satt – wir wollen eine echte Agrarwende, die unsere Bauern und unsere Artenvielfalt erhält, während echter Klimaschutz betrieben wird. Deshalb haben wir am diesjährigen #Staffellauch des Bündnisses Wir-haben-es-satt teilgenommen. Ihr habt gerade noch 5 Minuten Zeit? Dann nehmt doch ebenfalls daran teil! Alles was ihr braucht, ist eine Stange Lauch und ein Smartphone. Die Videos gehen dann direkt an das Bündnis. Mehr Infos dazu findet ihr hier: https://www.wir-haben-es-satt.de/

Zum Thema passt auch unsere nächste Radiosendung:

Mit Füßen getreten – der unterschätzte Boden

bn-phonstudio am Donnerstag, 20. Januar, 19-20 Uhr

auf LORA München 92,4Mehr Info: https://bn-muenchen.de/naechste-sendung/

06. Dezember 2021 – Blick hinter die Kulissen des Fairen Handels

Mit der Sendereihe „Blick hinter die Kulissen: Akteur*innen, Wege und Stationen des Fairen Handels“ wollen wir den Fairen Handel wieder stärker ins Bewusstsein der Verbraucher*innen rücken. In dieser Sendung spricht Radio Lora über das Thema Siegel, Zertifizierungen und Labels – unter anderem mit Und Anke Neumeier von der Projektstelle Ökologisch Essen des Bund Naturschutz in München.

Hier der Link zum Bericht: https://lora924.de/2021/12/06/sendung-blick-hinter-die-kulissen-des-fairen-handels-teil-6/

15. Oktober 2021 – Erfolgreiche Bio-Aktionswochen

Bild: BN

Bereits zum 10. Mal fanden vom 4. – 15. Oktober 2021 die Bio-Aktionswochen der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz statt. Viele Gäste der zehn teilnehmenden Betriebsrestaurants konnten sich während dieser Zeit in ihren Betriebskantinen an vielfältigen bio-regionalen Speisen erfreuen. Das Bio-Angebot trifft auf den Geschmack der Kunden: über 30.000 Bio-Gerichte wurden in den 2 Wochen ausgegeben!

Regionale Vielfalt steht ganz oben auf der Speisekarte

Während der Bio-Aktionswochen wird in jedem teilnehmenden Betriebsrestaurant ein wechselndes Gericht in Bio-Qualität angeboten. Zusammen mit dem BUND Naturschutz möchten die beteiligten Betriebsrestaurants mit dieser betriebsübergreifenden Aktion zeigen, dass Qualität und Nachhaltigkeit in der Mitarbeiterverpflegung einen hohen Stellenwert haben. Die Küchenleitungen der teilnehmenden Betriebe nutzten die Aktion gezielt als Chance, neue Bio-Produkte aus der Region auf dem Speiseplan einzuführen und zu bewerben.

Denn bio-regionale Lebensmittel werden auch in der Außer-Haus-Verpflegung immer wichtiger: Besonders während der Corona-Pandemie haben vielen Menschen angefangen zu hinterfragen, woher ihre Lebensmittel kommen. Bio-Produkte sind dabei die erste Wahl, denn sie überzeugen mit ihren positiven Auswirkungen auf die Umwelt, was auch der stark gestiegene Absatz von Bio-Produkten in 2020 gezeigt hat.

Die Projektstelle Ökologisch Essen organisiert die Bio-Aktionswochen und hilft auch bei der Durchführung in den Betrieben. Durch spannende Infoständen, einem München-weiten Bio-Gewinnspiel mit attraktiven Preisen, Kostproben und Infomaterialien wurden die Gäste der teilnehmenden Betriebsrestaurant auf die Aktionswochen aufmerksam gemacht. Eine digitale Umfrage der Gäste im Rahmen des Gewinnspiel gab den einzelnen Betrieben eine Rückmeldung zu den Wünschen und Interessen Ihrer Gäste und hat auch nochmal in den Ergebnissen gezeigt: regionales Bio ist voll im Trend!

Folgende Unternehmen waren 2021 mit dabei:

Allianz Deutschland AG
apartment02 (Rathaus Kantine, Technisches Rathaus Kantine)
Food & More GmbH (UniCredit Bank AG)
IWL gGmbH – iwentcasino (TÜV Süd Garching)
Linde GmbH (Engineering Division)
MAN Truck & Bus AG
MTU Aero Engines AG
Studentenwerk München
VC Vollwertkost (Standort Ludwigstraße 2 & Cincinnatistraße 64)
Versicherungskammer Bayern

Jubiläum: Die Münchner Bio-Aktionswochen gibt es bereits zum zehnten Mal

Bereits zum zehnten Mal führte der BN die Bio-Aktionswoche mit Münchner Kantinen und Betriebsrestaurants durch. Ziel der gemeinsamen Aktion ist es zu zeigen, dass Bio-Lebensmittel einen festen Platz in der Mitarbeiterverpflegung haben und es mittlerweile eine große Nachfrage nach umweltfreundlichen Speisen gibt. Die Kreisgruppe München des BN unterstützt durch ihre Projektstelle „Ökologisch Essen“ die Gastronomie bei der Einführung von Bio-Produkten und berät zur nachhaltigen Ernährung.

Biostadt München

Die Einführung von Biolebensmitteln in Münchner Kantinen ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung verschiedener Stadtratsbeschlüsse, beispielsweise zur Erhöhung des Bio-Anteils und des Anteils von Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und zur Biostadt München.

Finden Sie hier unsere Pressemitteilung

06. Oktober 2021 – Bio in der Gastronomie

Bild: BN

Braucht Nachhaltigkeit ein Siegel? (Im Rahmen des Klimaherbst 2021)

Viele Gastronomen wollen aus eigener Überzeugung nachhaltiger und klimafreundlicher arbeiten. Bio ist da häufig die erste Wahl. Mittlerweile gibt es aber auch schon einen ganzen Siegel-Dschungel, aus dem gewählt werden kann. Das soll es leichter machen, die Veränderungen den Gästen zu zeigen und soll durch Qualitätsstandards auch Vertrauen wecken. Gleichzeitig bedeutet es aber auch mehr Bürokratie und höhere Kosten für den Betrieb.

Braucht Nachhaltigkeit wirklich ein Siegel? Oder geht das auch ohne Zertifizierung gut?

Diese Fragen haben wir zusammen mit unseren Teilnehmern und Teilnehmerin angeschaut. In unserer Diskussion im hybriden Format, an welchem ca. 30 Gäste teilgenommen haben, redeten wir über die Anforderungen an die Branche und die Herausforderungen durch Gäste und Politik. Außerdem ging es um das Problem der Nachwuchskräfte und darum, ob wir jetzt ein Siegel für die Kommunikation brauchen, oder ob es auch einfach über direkte Gästekommunikation geht – die jedoch viel Arbeit bedeutet.

Wir bedanken uns herzlich bei unserer Teilnehmerin und Teilnehmern:

Carola Portenlänger, BIO HOTELS
Manuel Reheis, Chef-Koch Broeding
Kurt Stümpfig, Head of Catering Services, Linde Agora Betriebsrestaurant

Moderation: Anke Neumeier, Projektstelle Ökologisch Essen, BUND Naturschutz

Hier können Sie die aufgezeichnete Veranstaltung auf YouTube ansehen:

Bio in der Gastronomie: braucht Nachhaltigkeit ein Siegel? – YouTube

29. September 2021 – Bio und das Klima

Hält Bio, was es verspricht? (Im Rahmen des Klimaherbst 2021)

Dass die Landwirtschaft nicht unerheblich ist wenn es zum Klimawandel kommt, ist bereits bekannt. Doch sind manche Produkte klimafreundlicher als andere? Gerade Bio-Lebensmittel werben damit, das Klima zu schützen. Aber was wissen wir wirklich darüber, wie klima- und umweltfreundlich Bio ist? 

Prof. Dr. Jürgen Heß, ehem. Fachgebietsleiter Ökologischer Land- und Pflanzenbau an der Uni Kassel und Vorsitzender des Vorstands des Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL gab in seinem digitalen Vortrag eine Übersicht über die Unterschiede zwischen ökologischen und konventionellen Landbau. Besonders die Vorteile im Bereich des Bodenschutzes waren dabei beeindruckend. Auch selbst beim Klimaschutz ist Bio jedoch vorne mit dabei: denn die positiven Auwirkungen auf eine reduzierte Lachgas-Produktion sind beachtlich und die größeren Potenziale der Kohlenstoffspeicherung in landwirtschaftlichen Böden bedeuten einen weiteren Vorteil.

Auch der ökologische Landbau ist maßgeblich vom Klimawandel betroffen, zum Beispiel bei der Stickstoff-Fixierung durch Leguminosen. Diese Herausforderungen müssen vom ökologischen Landbau auf jeden Fall weiter bearbeitet werden. Prof. Heß zeigte dabei aber auch eindeutige Vorteile, die der ökologische Landbau bei der Klimaanpassung aufweist.

Die Antworten basierten vor allem auf den Ergebnissen des Thünen Report 09/2019 – Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft (Thuenen_Report_65.pdf).

21. Juni 2021 – Podcast: Essen in aller Munde

Blicke über den Tellerrand

Das Team der Projektstelle Ökologisch Essen hat im Rahmen des phonstudios vom BUNDWir in dieser Radiosendung im Juni gleich mehrere Blicke über den Tellerrand unseres Essens geworfen. Dafür haben wir interessante Expertinnen und Experten eingeladen. Wo muss sich etwas in unserem Umgang mit Lebensmitteln ändern? Was ist besser? Bio oder regional? Das beantwortete Anke Neumeier von der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz München in unserem ersten Interview. Welche Auswirkungen Schadstoffe wie etwa Glyphosat in der Landwirtschaft auf unser Essen haben können, beleuchteten wir im Interview mit Corinna Hölzl, der Pestizidexpertin vom BUND. Im letzten Interview mit Susanne Kiehl von der Projektstelle Ökologisch Essen des BN haben wir uns der Frage gewidmet, welche Pflanzen wir aus der Natur fürs Kochen verwenden können und was es dabei zu beachten gibt.

Unsere Interviewgäste:

Anke Neumeier (Leiterin der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz München): Was ist besser? Bio, regional oder saisonal einzukaufen? Wo muss sich etwas in unserem Umgang mit Lebensmitteln ändern?

Corinna Hölzl (Pestizidexpertin des BUND): Welche Auswirkungen haben Schadstoffe wie Glyphosat auf unser Essen? Was kann man tun, um sich vor belastetem Essen zu schützen?

Susanne Kiehl (Projektstelle Ökologisch Essen des BN München): Was kann ich alles aus der Natur zum Kochen verwenden? Worauf muss ich Acht geben?

Mehr zum BN-Podcast: BN Radio / Podcasts – BUND Naturschutz Kreisgruppe München (bn-muenchen.de)

Bio-Fleisch aus kleinbäuerlicher Weidehaltung

Bild von Sonja Herpich Bioland

Der Bio-Bauer Florian Reiter hat zusammen mit einigen anderen Biobauern ein neues Konzept in der Tierhaltung entwickelt, das sowohl ein artgerechtes Leben der Tiere ermöglicht, als auch ökonomisch stabil ist. Wie das funktioniert und was das Fleisch dieser Rassen so besonders macht, hat er in einer Veranstaltung zusammen mit der Projektstelle Ökologisch Essen und Landeshauptstadt München am 29. Januar 2021 in der Ratshauskantine vorgestellt.

Mehr als 80 Münchner Besucher waren vor Ort, um sich über das Fleisch aus Weidehaltung vom Chiemgauhof Locking zu informieren. Die Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz hatte dazu zusammen mit der Landeshauptstadt München in die Rathauskantine eingeladen.

Zweinutzungshühner anstatt des Kükenschredderns

Beim Zweinutzungshuhn der Rasse „les Bleues“ können Landwirte beide Geschwisterküken groß ziehen. Das ist möglich, weil diese Rasse sowohl eine gute Legeleistung als auch eine gute Mastleistung haben. Im Gegensatz dazu trimmt die konventionelle Züchtung Legehennen nur darauf, eine möglichst gute Legeleistung zu haben. Als Masthähnchen können diese Rassen dagegen nicht genutzt werden, weshalb die männlichen Küken nach dem Schlüpfen getötet werden. Florian Reiter setzt dagegen auf ein anderes Konzept: eine würdevolle und auch artegerechte Tierhaltung steht bei ihm im Vordergrund. Auf seinem Hof dürfen die Hühner langsam und damit artgerecht wachsen und haben viel Auslauf im Freien. Ebenso haben die Schweine Auslauf und Bewegung auf der Weide und werden mit hofeigenem Futter zugefüttert.

Weidehaltung verfeinert den Fleisch-Geschmack

Bei Kostproben konnten die Teilnehmerinnen sich von der außergewöhnlich guten Qualität des Fleisches überzeugen. Kurt Stümpfig, Leiter der Linde Gastronomie und Jürgen Wiesenhofer, Pächter der Rathauskantine hatten mit ihrem Team verschiedene Gerichten zubereitet und damit die anwesenden Teilnehmern von der hervorragenden Qualität des Fleischen beeindruckt. Neben Florian Reiter gaben drei weitere erfahrene Praktiker einen Einblick wie in ihren Betrieben regionales Bio-Fleisch erfolgreich wirtschaftlich eingesetzt wird: So berichteten Josephine Wichmann, Food & Beverage Managerin Gastronomie BMW, Kurt Stümpfig; Leiter Gastronomie Linde AG Engineering Division und Hubert Bittl, Leiter Mitarbeiter Casino Versicherungskammer Bayern über ihre positiven Erfahrungen mit dem artgerechten Fleisch.

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