10.10. – 21.10.2022 – Bio-Aktionswochen in Münchner Kantinen

Foto: alegra kommunikation

Zehn Münchner Kantinen tischten vom 10. – 21. Oktober 2022 täglich ein Bio-Menü für ihre Tischgäste auf, um zu zeigen: Mitarbeiterverpflegung geht sowohl gesund als auch nachhaltig!

Die Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz in Münchens organisiert jährlich die Bio-Aktionswochen, um ein starkes Zeichen für den ökologischen Landbau und Nachhaltigkeit in der Betriebsgastronomie zu setzen. Während der zwei Wochen boten alle teilnehmenden Betriebsrestaurants täglich ein wechselndes Gericht in Bio-Qualität an. Und auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt: Die Nachfrage nach gesundem und umweltfreundlichen Essen bleibt konstant.

Krumme Karotten als Konversationsstarter

Die Bio-Aktionswochen wurden mit Infoständen vor Ort begleitet, wo die Tischgäste saisonale und regionale Ökoprodukte verköstigen konnten. Viel Aufmerksamkeit erregte dabei das krumme Obst und Gemüse vom Bio-Lieferanten Querfeld. Das unkonventionell aussehende Gemüse findet meistens nur den Weg vom Feld in die Tonne, da der Handel diese nicht an Endverbraucher weitergeben kann. Aber auch weitere Partner, wie EPOS oder Ökoring versorgten die Tischgäste mit genussvollen Probierhappen und Naturland nutze die Gelegenheit, um über nachhaltigen Fisch und fair gehandelte Bio-Produkte aufzuklären. Höhepunkt für viele war das Kantinen-übergreifende Bio-Gewinnspiel, wo Gäste für ihr Feedback zum Essen die Möglichkeit erhielten, einen 100-€-Gutschein beim Bio-Restaurant Klinglwirt oder 50-€-Gutscheine bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten zu gewinnen.

Ernährung und Klimaschutz gehören zusammen

Aktuell richtet sich in Sachen Klimaschutz das Hauptaugenmerk zwar auf die Energieversorgung, doch auch die Art und Weise, wie wir uns ernähren, kann wesentlich zum Schutz des Klimas beitragen. Bio-regionale Speisen überzeugen da mit einem besseren CO2-Fußabdruck. Sie sind weder von Gas-intensiven Kunstdüngern abhängig, noch müssen sie lange Transportstrecken hinter sich bringen. Außerdem fördern biologisch erzeugte Speisen sogar unsere Artenvielfalt, da sie auf viele Pestizide verzichten und die Böden der Ökofelder mit Pflanzenkulturen aufgebessert werden.

Münchner Betriebsrestaurants schätzen die Aktionswochen

An den Bio-Aktionswochen nahmen in diesem Jahr folgende Unternehmen teil: Allianz One Business Solutions GmbH, Food & more GmbH (UniCredit Bank AG / HypoVereinsbank), IWL gGmbH (iwentcasino), Linde GmbH (Engineering Division), MAN Truck & Bus AG, MTU Aero Engines AG, Studentenwerk München, Versicherungskammer Bayern und die Kantine im Kreisverwaltungsreferat. Die Bio-Aktionswochen zeigen, dass Bio auch im großen Maßstab funktioniert. Auch sind viele der teilnehmenden Betriebe bereits seit dem Anfangsjahr 2011 durchgehend mit dabei.

21. Juni 2021 – Podcast: Essen in aller Munde

Blicke über den Tellerrand

Das Team der Projektstelle Ökologisch Essen hat im Rahmen des phonstudios vom BUNDWir in dieser Radiosendung im Juni gleich mehrere Blicke über den Tellerrand unseres Essens geworfen. Dafür haben wir interessante Expertinnen und Experten eingeladen. Wo muss sich etwas in unserem Umgang mit Lebensmitteln ändern? Was ist besser? Bio oder regional? Das beantwortete Anke Neumeier von der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz München in unserem ersten Interview. Welche Auswirkungen Schadstoffe wie etwa Glyphosat in der Landwirtschaft auf unser Essen haben können, beleuchteten wir im Interview mit Corinna Hölzl, der Pestizidexpertin vom BUND. Im letzten Interview mit Susanne Kiehl von der Projektstelle Ökologisch Essen des BN haben wir uns der Frage gewidmet, welche Pflanzen wir aus der Natur fürs Kochen verwenden können und was es dabei zu beachten gibt.

Unsere Interviewgäste:

Anke Neumeier (Leiterin der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz München): Was ist besser? Bio, regional oder saisonal einzukaufen? Wo muss sich etwas in unserem Umgang mit Lebensmitteln ändern?

Corinna Hölzl (Pestizidexpertin des BUND): Welche Auswirkungen haben Schadstoffe wie Glyphosat auf unser Essen? Was kann man tun, um sich vor belastetem Essen zu schützen?

Susanne Kiehl (Projektstelle Ökologisch Essen des BN München): Was kann ich alles aus der Natur zum Kochen verwenden? Worauf muss ich Acht geben?

Mehr zum BN-Podcast: BN Radio / Podcasts – BUND Naturschutz Kreisgruppe München (bn-muenchen.de)

Bio-Karpfen für die Gemeinschaftsverpflegung

Foto: BN

Freitag – unser altbewährter Fischtag. Das ist auch heute noch in vielen Küchen der Gemeinschaftsverpflegung der Fall. Am liebsten essen wir dabei Lachs oder Alaska-Seelachs[1]. Doch genau für diese beiden Arten wird von Greenpeace in ihrem Fischratgeber[2] mit Nachdruck abgeraten: Der Alaska-Seelachs ist durch jahrelange Überfischung besonders bedroht und auch Lachs wird nur ganz selten in umweltschonenden Aquakulturen gehalten. Nur noch wenige Fische sind mit guten Gewissen genießbar. Zum Glück sind dabei unsere heimischen Fische ganz vorne mit dabei, insbesondere der Karpfen.

Um auf die Potenziale unseres heimischen Fischfangs und Aquakulturen aufmerksam zu machen, organisierte der BUND Naturschutz in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Institut für Fischerei und Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, der Naturland e.V. und der Fachberatung für das Fischereiwesen des Bezirks Mittelfranken den Workshop „Bio-Karpfen aus Bayern für die bayrische Gemeinschaftsverpflegung“.

Während der Karpfen in Nordbayern sich großer Beliebtheit erfreut und einen festen Platz auf den fränkischen Speisenkarten hat, wird in Südbayern eher Forelle, Renke und Saibling bevorzugt. Hier hat der Karpfen mit einigen Vorbehalten zu kämpfen. Diese wurden von den Fachreferenten angesprochen und es wurden neue Ansätze vorgestellt, sie aus dem Weg zu räumen. Der fränkische Bio-Karpfen heute ist mager, schmackhaft und nachhaltig, mit vielen wertvollen Omega-3-Fettsäuren. So beeindruckten Lars Müller (Fischwirtschaftsmeister LfL lFl) und Dr. Thomas Vordermeier (Fachberatung für das Fischereiwesen des Bezirks Mittelfranken) mit ihrer Demonstration von Zuschnitt-Techniken und der Anwendung eines speziellen Grätenschneiders beim Filetieren eines Karpfens zum grätenfreien Filet. Als Ergebnis konnten die über 30 Teilnehmer*innen ein grätenfreies, leckeres Karpfenfilet selbst verkosten, serviert vom erfahrenen Team um Küchenchef Kurt Stümpfig im Betriebsrestaurant der Linde AG.


[1] Statista, 2016: Die beliebtesten Speisefische der Deutschen. Verfügbar unter https://de.statista.com

[2] Greenpeace, 2016: Fisch Einkaufratgeber. Verfügbar unter https://www.greenpeace.de

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